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Bericht vom 73. Lauterburglauf

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und so ist es nun endlich Zeit, vom alljährlichen Lauterburglauf zu erzählen. Der 73. seiner Art. Dieses Jahr sogar gleich mit zwei Sippen. Ich schreibe nun aus der Perspektive der Jungpfadfinder-Sippe Dodo.

Wir haben uns um kurz nach drei in der Gartenstraße getroffen um das, bereits von Muuusch und mir vorbereitete, Zeltmaterial auf die Rucksäcke zu verteilen und aufzubrechen. Nach einer langen Zugfahrt nach Nürnberg, im Fahrradabteil, zusammen mit einer Pfadfindergruppe von einem anderen Stamm, ging es weiter nach Coburg. Während die Kinder noch sehr energiegeladen waren, verfielen die Gruppenführer langsam der Gemütlichkeit der Sitze. Als wir schließlich Coburg erreichten, mussten wir uns noch auf den Weg zum Zeltplatz machen. Glücklicherweise kamen uns unsere Freunde aus Raubling zur Hilfe und brachten die Rucksäcke zum Platz, während wir im Mondschein und leichten Nieselregen laufen durften. Nachdem wir den Platz erreicht haben, meldeten wir uns an, bauten unsere Kothe auf und beendeten den Tag.

Wir waren unter den ersten Startnummern, was bedeutete, dass man um 5 Uhr morgens geweckt wird und bis 7 Uhr bereit sein muss aufzubrechen. Wir erwachten durch kalten Sonnenschein und wunderbar musizierende Organisatoren, die Topfdeckel aneinander schlagend ihre Runde drehten, um die ersten Startnummern vom Platz zu verscheuchen, der später für den Kothenaufbau-Posten genutzt werden sollte. Wir machten uns sofort ans Werk. Waschen gehen, Hab und Seligkeiten in den Rucksack stopfen, das Zelt umwerfen, um es danach aufzuteilen und natürlich ein gemeinsames Frühstück. Kurz bevor wir zum Start gerufen wurden, waren wir mit allen Aktivitäten fertig und bereit zur Abreise.

Kothenaufbau war – wie bereits erwähnt – der erste Posten. Wir wurden um Haaresbreite nicht fertig, bekamen trotzdem unsere Punkte und zogen weiter zum – wie wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten – Gummiboot-Posten. Beim Gummiboot-Posten kam ich, der Gruppenführer, auf die grandiose Idee, schwimmen zu gehen. Bei kaum mehr als 10°C Außentemperatur. Nach absolvierter Aufgabe, die nichts mit schwimmen zu tun hatte, begaben wir uns wieder auf den Weg. Viele Posten später gönnten wir uns eine Pause und machten eine kleine Schlacht mit herabgefallenen Äpfeln. Wir verließen die Obstbäume und liefen weiter. Kurz darauf erreichten wir den Sternenkunde-Posten, bei dem man das Lied „Ein Stern (… der deinen Namen trägt)“ umdichten und außerdem Sternbilder erkennen bzw. benennen musste. Wir verließen diesen Posten und zogen so schnell weiter, wie wir gekommen waren.

Lange Gespräche, den ein oder anderen Posten und viel Spaß später erreichten wir den Bogenschießen- und Fun-Facts-Posten, bei dem leider nicht jede Gruppe Bogenschießen durfte, weil es sehr lange dauerte. Beim letzten Posten, den wir bei Dämmerung um ca. 19 Uhr erreichten, handelte es sich um den Frauen-Tragen-Posten, der eine finnische Sportart nachstellte. Danach begaben wir uns zum Lagerplatz auf der Lauterburg, meldeten uns an, bauten unser Zelt auf und unterhielten uns mit anderen bereits angekommenen Pfadfindern.

Aus Zeitgründen wurde die Verleihfeier mindestens um zwei Stunden nach hinten verlegt, weil die letzte Gruppe, aufgrund von bereits erwähnten Schwierigkeiten am Bogenschießen-Posten, erst um kurz vor elf am Lagerplatz ankam. Die Verleihfeier für Knotenschilder begann mit der Ansprache von Paddy und wurde dann mit der Verleihung der blauen Knotenschilder fortgesetzt. Bei uns im Stamm wurden an diesem Tag leider nur zwei von drei Knotenschildern verliehen, da Mika aufgrund von Krankheit leider nicht am Lauf teilnehmen konnte. Trotzdem hat Max sein Blauschild und ich mein Rotschild verliehen bekommen und wir konnten überglücklich unserem wohlverdienten Schlaf entgegentreten.

Als wir am Morgen geweckt wurden, wurden bereits Zelte abgebaut, Sachen gepackt und die ersten waren schon beim Frühstück. Wir gingen schnell zum Waschen, folgten dann dem Beispiel der anderen Teilnehmer und bauten unser Zelt ab. Nachdem wir fertig mit Zeltabbau und Packen waren, gingen wir frühstücken, wofür leider viel zu wenig Zeit übrig blieb, also packten wir uns Brot und ein Glas Nuss-Nougat-Creme ein um schnell noch an der Siegerehrung teilzunehmen. Im Anschluss sattelten auf und gingen zum Shuttle-Service, der uns zum Bahnhof nach Coburg bringen sollte. Da der erste Bus vollkommen überfüllt war, nutzten wir den nächsten zusammen mit den Pfadfindern aus Heroldsberg und Neunkirchen. Am Bahnhof angekommen hatten wir noch sehr viel Zeit übrig bevor unser Zug fuhr. Die einen spielten Klavier bzw. hörten zu, andere besorgten sich was zu essen und wieder andere spielten Spiele. Als unser Zug kam, suchten wir uns Sitzplätze, verstauten das Gepäck und fingen an uns die Zeit zu vertreiben.

Ich spielte mit ein paar anderen Gruppenführern „Ich sitze im Grünen“ bis sie aussteigen mussten und ich unglaublich erschöpft vom Spiel und insgesamt vom Wochenende in meinen Sitz sank und auf den nächsten Umstieg wartete. Die restliche Fahrt von Nürnberg nach München haben die meisten, so auch ich, geschlafen, während einige andere gespielt haben. In München angekommen spaltete ich mich von der Gruppe ab und alle anderen von uns mussten aufgrund der üblichen Verspätung zum Zug nach Dorfen sprinten.

Alles in allem war es aber wieder ein schöner Lauterburglauf und ich freue mich bereits nächstes Jahr mit einer trainierten und eingespielten Sippe anzutreten.