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Schneekohten mit echtem Schnee

Da schaut man in den verschlafenen Winter-Kalender und entdeckt auf einmal etwas. Ja doch eindeutig, da ist etwas. Ein Ereignis? Nein! Eine Aktion! Die härteste, coolste, kälteste, krasseste Aktion, die ich kenne. Also nichts ahnend Rucksack packen.

schneekothen_2016-60Überflüssig zu erwähnen, dass die Motivation, leicht zu packen, sehr hoch ist, da man jeden Gramm auf den Berg schleppen muss. Ja, das erscheint für die anderen vielleicht lachhaft, aber für mich ist es nicht das leichteste, diesen schweren Rucksack hinauf zu tragen, aber geschafft habe ich es diesmal trotzdem. Oben angekommen und die nächsten Aufgaben warten schon darauf, erledigt zu werden. Zelt aufgebaut, Oskar hineingelegt und ab in die Hütte. Die Hütte ist eine Forsterhütte, die uns durch gute Kontakte zur Verfügung gestellt wurde. Eine Toilette oder fließend Wasser wären übertriebener Luxus, daher also rausgehen, Wasser vom Brunnen hohlen, aufs Plumpsklo gehen und wieder rein in die warme Hütte.

schneekothen_2016-98Da überlegt man es sich nicht nur einmal, oder zweimal, ob man in den kalten Schuhen den Weg zum Klo wagen soll. Der Tag und auch die Nacht gehen also zur Neige, während ich meinen Schlafsack warm zittere. Doch in diesem, kalten und doch eigentlich unangenehmen Moment dachte ich mir: Das ist Leben. Was ich hier mache, vergesse ich nicht. Mit meinen Lieblingsmenschen, alleine auf einer Hütte in den Bergen mit einer unbezahlbaren Aussicht. Wann und wo wird einem so etwas geboten? Bei den Pfadfindern.

schneekothen_2016-65Die nächsten Tage verbrachten wir mit Schlittenfahren, wandern, singen, essen, spielen und noch vielen weiteren Sachen, die aber niemals hier rein passen würden. Allerdings kann ich verraten, dass wir unter anderem die coolsten Geländespiele im Tiefschnee gespielt haben. Tiefschnee. Ja, ich denke, so kann man das beschreiben, was wir hatten. Gemerkt habe ich es schon, als ich nachts im Zelt war und merkte, wie es auf mich drauf rieselte. Dreck, Staub? Nein, es war Schnee, Schnee und noch mehr Schnee, wegen dem diese Aktion tatsächlich den Namen „Schneekothen“ verdient.

schneekothen_2016-173Alles in einem würde und werde ich diese Aktion jedes Mal wieder machen, auch wenn ich lernen sollte oder mich anderen langweiligen, alltäglichen Tätigkeiten und Aufgaben hingeben sollte, da ich das Gefühl habe, Aktionen wie diese zu brauchen. Ich brauche sie, um Abstand von meinem Leben zu gewinnen, da ich manchmal nicht der sein kann, der ich bin. Unvergesslich, einfach unvergesslich dieses Erlebnis, die Eindrücke, die Bilder, welche ich mit meinen besten Freunden teilen durfte.

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