Ich verbrachte gerade ein tolles Wochenende in Coburg auf der BDV mit vielen Freunden, die neben den heimischen Sorgen und Problemen des eigenen Stammes vor allem auch eines bewegte(n): Den Bund. Damit meine ich zwar auch den kurzen und wichtigen Abschnitt am Anfang der Sitzung zur Gründung des Trägervereins und die ersten Schritte zur Ausgliederung jeglicher Finanz- und Rechtsthemen. Vor allem aber meine ich, was das in der Folge für unsere altbekannte Bundesdelegiertenversammlung zu bedeuten hat. Wir haben uns nun (fast) von allseits beliebten Themen wie der Jahresrechnung und des Haushalts oder der Wahl von Kassenprüfern entledigt und haben Raum für Neues. Und diese neuen Themen sollen erstmal nicht (nur) unsere Bürokratie thematisieren und weitere Strukturveränderungen pauken, sondern auch weiterhin und jetzt umso mehr junge Mitglieder motivieren, sich mit unserem pfadfinderischen Leben als Weltenbummler zu beschäftigen. Soweit der Recap im Allgemeinen.
Wir durften also auch Vorschläge sammeln, wie wir diese Versammlung künftig nennen wollen, um auch eine klare Trennung zu schaffen zu dem was wir kennen. Und das war ja vor allem eine klassische Sitzung nach Tagesordnung mit Themen genauso unbeliebt wie die Sache selbst. Es braucht also keinen Geistesblitz um festzustellen, dass wir um etwas uncooles cool zu machen, vor allem auch einen ultra coolen Namen brauchen. Ich schlage vor, wir treffen uns künftig zum Galaktischen Senat. Hier eine kurze Geschichtsstunde aus Star Wars (https://jedipedia.fandom.com/wiki/Galaktischer_Senat) mit ein paar Wortänderungen, um darzulegen, wie toll das zu uns und auch zu unserem aktuellen Prozess passt:
Der Galaktische Senat ist das politische Instrument zur Wahrung der unterschiedlichen Interessen aller Weltenbummler, die in der Bundesrepublik vertreten sind. Der Senat setzt sich aus den Vertretern ihres jeweiligen zugeschriebenen Stammes, Horstes oder Bezirks zusammen, den sogenannten Senatoren oder Delegierten.
Palpatine: „Der Senat ist voller gieriger, geschwätziger Delegierter. Kein Interesse mehr am Gemeinwohl.“
Der Senat war als Treffpunkt für zahlreiche Repräsentanten republikanischer Mitgliedsweltenbummler geschaffen worden, um auf demokratische Weise die beste Lösung für das Wohl der galaktischen Bevölkerung zu ermitteln. Mit dem starken Wachstum des bayrischen Einflusses, welches in der Galaxis zu einem regierenden Monopol heranwuchs, wurde auch die Anzahl der Senatoren immer größer. Um die zahlreichen Meinungsinteressen der zumeist grundverschiedenen Stämme zu regeln, war die Einführung von Regeln unabdingbar. Mit der Zeit entstanden dabei längere Debatten über die Verfassung von Grundsätzen und es wurde immer schwerer, eine Lösung zu finden, die gleichzeitig auf breite Zustimmung traf. Dazu kam, dass die Senatoren in der Regel wohlhabende Politiker waren und nur wenig von den eigentlichen Interessen ihrer Völker verstanden.
Um die Abstimmungen allgemein zu vereinfachen und eine schnelle Entscheidung zu erbringen, sollten die Abgesandten aus den äußeren Randgebieten der Galaxis von wichtigen Grundsatzabstimmungen herausgehalten werden. Dies wurde zwar nach hitzigen Diskussionen abgelehnt, doch in der Praxis hatten Senatoren von Planeten nahe der Kernwelten deutlich mehr Einfluss. Die langen Auseinandersetzungen führten zudem zu zahlreichen Sonder- und Ausnahmeregelungen, von denen nur die wenigsten Senatoren alle kannten und einen Überblick behielten. Andere Senatoren niederer Behörden ritten sich dagegen auf diverse kleine Regelungen fest, die nach unzähligen Gerichten stattgegeben wurde. Doch kam man so nicht weiter und ein politischer Stillstand setzte ein, der nur durch die Vernunft der eigenen Politiker beigelegt werden konnte.
So wurden Ausschüsse ins Leben gerufen, die über solche Streitfragen entscheiden sollten und sich dies vom Obersten Führer der Republik unanfechtbar bestätigen lassen mussten. Den meisten Senatoren fehlte es dabei an nötiger Neutralität und Fachkenntnis, um eine objektive Entscheidung in diesem Ausschuss zu verhandeln. Da man auch an innerhalb der Ausschüsse unerbittlich zu debattieren begann, wurden in den Ausschüssen innere Ausschüsse gebildet. Die Struktur des eigentlichen Senats verlor sich in den Zweigen von vielen Gremien und Ausschüssen und so wurde der Senat vom Aufbau her einem Ministerium immer ähnlicher. Dieses Labyrinth sorgte für erhebliche Frustrationen und so fingen einige Senatoren an, aus der Unübersichtlichkeit zu profitieren und versorgten sich illegal aus der Staatskasse der Republik.
Ihr seht, es entspricht haargenau unserem eigenen demokratischen Komplex. Meint ihr nicht auch? Aber mal im Ernst: Wie cool wäre es, wenn wir am Freitag unseren Liebsten zuhause sagen könnten: „Tschüss, ich fahre übers Wochenende zum Galaktischen Senat!“
Gut Pfad und Grüße
Muuusch
PS: In der nächsten Episode lest ihr dann alles zu „The Big Bund Theory“, einer unterhaltsamen Show über die alljährliche Versammlung der Stammesvertreter eines Pfadfinderbundes in Deutschland.