Neun, Acht, Sieben, Sechs, Fünf, Vier, Drei, Zwei, Eins. Esskapaden. Die einen vergessen, wie kurz das Lager bevorsteht, die anderen zählen die Wochen, Tage, Stunden, bis endlich das nächste Abenteuer beginnt. Ich gehöre zu letzterem.
Auf dem Lager hat letzten Endes tatsächlich einiges gefehlt. Seien es Klamotten, das richtige Kothenkreuz oder irgendetwas anderes. Aber es gibt auch Sachen, die nicht gefehlt haben: Spaß, Gemeinschaft und Pfadfinderei gab es zu Genüge. Die Pfadfinder, Wölflinge und auch alle anderen haben bei Geländespielen, Schnitzeljagten, ausgefallenen Spielen, Kochkünsten, beim Stühle bauen – bis auf einige Rover, deren Stühle für derartige Belastung nicht ausgelegt waren –, beim Hajken, Gummibärchen oder Lollis herstellen ihr Können unter Beweis gestellt und hatten sehr viel Spaß. Ich kann nur für unsere Gruppe an Verrückten sprechen, die alle immer mit einem breiten Grinsen ins Bett gegangen ist.
Ich könnte jetzt von vielen Sachen erzählen, aber ich beschränke mich auf das Wesentliche: Stünde man alleine in einem – zugegebenermaßen gruseligem – dunklem Burghof hätte man Angst. Ich war oft in diesem Burghof, hatte aber keine Angst oder ein schlechtes Gefühl. Warum? Weil ich nicht alleine war, auch wenn das ganze Lager schon schlief, wusste ich: Ich bin nicht allein. Das Gefühl von Gemeinschaft wurde auf diesem Lager neu definiert und auch ich hatte die Ehre, daran teilhaben zu können.
Aber was ist Gemeinschaft eigentlich? Abenteuer zu erleben ist mit Sicherheit ein Faktor, der eine Gemeinschaft und das Gefühl der Gemeinschaftlichkeit erzeugt. Mit Freunden Abenteuer zu erleben gehört zu den schönsten Dingen im Leben. Gemeinsam auf Hajk gehen und auch mit jeder Morgenrunde, mit jedem Essenskreis wird die Gemeinschaft besser. Als wir nach Hause gefahren sind, haben wir neue Freunde, Kontakte und Erinnerungen im Rucksack, dass er kaum noch zugeht. Diese Art von Gemeinschaft lässt sich auch mit einem Wort zusammenfassen: Pfadfinder.
Auch das Lagerlied hat wiedergespiegelt, was wir seien wollen. Wir wollen nicht im Dunkeln vermodern, sondern unser Leben leben und erleben wollen. Das Leben besteht aus Freunden und Erinnerungen und davon gab es auf dem Bezirkslager Esskapaden genügend. Schöne und weniger schöne, aber über beide kann man ausgelassen lachen.
Ein unvergessliches Lager liegt hinter uns und viele weitere vor uns. Ich kann es kaum abwarten, auf das Sommerlager zu gehen und zähle schon wieder die Wochen…
Bis zum nächsten Abenteuer,
Gut Pfad!
