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Auf den Spuren der Kelten

Wir fuhren am 31.07.2022 von Dorfen aus ins schöne Pillhausen im Altmühltal, wo wir begannen, unsere Zelte aufzuschlagen und uns häuslich einzurichten. Den Abend ließen wir mit einer Singerunde an der Feuerschale ausklingen. Die morgendlichen Weckrunden mit Liedern von deutschen Schlagern bis hin zu englischen Pop-Songs von Harry Styles waren jeden Tag eine Überraschung: je nachdem, welches Lied gespielt wurde, wollten wir uns entweder im Schlafsack verkriechen oder aufspringen und laut mitsingen.

Auch dieses Jahr war unser Lager nach einem Motto ausgerichtet, das dieses Mal „Wenn Kelten Zelten“ lautete, da im Altmühltal früher diese antike Volksgruppe gelebt hatte. Deswegen wurden wir vor Ort in verschiedene Gruppen, sogenannte Völker, eingeteilt, in denen wir täglich wechselnde Aufgaben zu erledigen hatten. Dadurch haben wir neue Freundschaften geknüpft, da man nicht nur mit den gewohnten Personen agiert hat. Noch dazu haben wir auch viel über die Kelten gelernt. Wusstet ihr zum Beispiel, dass viele von ihnen ihr tägliches Einkommen durch unterirdische Salzminen verdienten? Um den Alltag der Kelten besser nachvollziehen zu können, haben auch wir die Tropfsteinhöhle Schulerloch besichtigt. Der lange Fußmarsch in praller Sonne hat sich für dieses Erlebnis auf jeden Fall gelohnt. Außerdem hat der lange Weg durch die Hitze uns als Gruppe wortwörtlich zusammengeschweißt.

Am Mittwochnachmittag haben wir zwar an unserem Campingplatz eine Wasserschlacht gemacht, doch den Ausflug zum Badesee am Donnerstag konnte die nicht ersetzen. Einige versuchten am Ufer eine Menschenpyramide zu bauen, wobei das schwerer als gedacht war, denn durch die Nässe auf der Haut war der Halt nicht der beste. So wurden alle Baumeister früher oder später nass …

Zur keltischen Tradition gehörten damals die Highland-Games, die gleichzeitig auch der Höhepunkt unseresLagers waren. Das Turnier bestand aus zwei Etappen, in denen jeweils sieben Disziplinen zu bewältigen waren. Unsere persönlichen Favoriten waren: der Hindernisparcours, bei dem einer Person des Volkes die Augen verbunden und einen Topf aufgesetzt wurde um dann von einem anderen Mitglied des Teams durch den Parcours geleitet zu werden. Welches Volk weniger Gegenstände berührt und schneller die Ziellinie überquert, bekam mehr Punkte. Nach der Hitze unter dem Kochtopf war die nächste Station, das Apfeltauchen, ein Segen. Hierbei musste jeder Spieler seinen Kopf in eine Spülwanne mit kaltem Wasser und Äpfeln tauchen und einen solchen ohne Hände herausholen. Dabei wurde die Zeit gestoppt. Eine andere lustige Disziplin war, dass wir als Team einen fiktiven Fluss überqueren. Dazu hatten wir nur einen Karton, ein Holzscheit und einen Frisbee. Niemand durfte den Boden berühren, beziehungsweise ins Wasser treten, sonst gab es Punktabzug. Nicht allein durch dieses Spiel wurde unsere Teamfähigkeit auf die Probe gestellt.

Durch Corona war es das erste Sommerlager seit 2019 und es hat wieder richtig Spaß gemacht. Zugegeben, es hat nicht alles ganz nach Plan funktioniert. So gab es z. B. Probleme bei der Zubereitung von Teiggerichten im KoSchi. Wir machten uns eines Abends Calzone am Lagerfeuer, wobei größtenteils der Teig angebrannte. Dafür können bis heute noch einige von angekokelten Teig aus ihren verrußten Tellern zehren. Ähnlich war es bei dem backen von Brot. Es war jedoch aufgrund dessen nicht weniger lustig, denn man konnte viel lachen und lernen. Viel Freude hatten wir ebenfalls an unserem Kochwettbewerb, der am Donnerstag Nachmittag stattfand. Jedes der vier Gruppen kochte ein Gericht. Selbstständig kümmerten wir uns um die Planung bis hin zu der Zubereitung. Ziel war es die Jury, bestehend aus der Lagerleitung, zu überzeugen. Die Kriterien der Bewertung bestanden aber nicht nur im Geschmack, sondern auch in der Zusammenarbeit und der Inszenierung der Teams.

Aus diesen erlebnisreichen Tagen nehmen wir schöne Erinnerungen und neue Freundschaften mit und, dass die Lager auch nach Corona bedingter Pause immer noch genauso cool wie sonst sind, wenn nicht sogar besser.